Als Urlauber können Sie auch eine Tour mit der kleinen Lemvigbahn auch VLTJ genannt machen. Die kleine "Bummelbahn" fährt von Vemb nach Thyborøn und man kann an verschiedenen Stellen ein und aussteigen.
Die Geschichte der Lemvigbahn
Die Bahn war zur Zeit ihrer Eröffnung Dänemarks erste Tertiärbahn und wurde in sehr leichter Bauweise angelegt. Der Streckenabschnitt Vemb–Lemvig wurde am 20. Juli 1879, die Teilabschnitte Lemvig–Harboøre am 22. Juli 1899 bzw. Harboøre–Thyborøn am 1. November 1899 eröffnet.
Die Verlängerung nach Thyborøn wurde von ansässigen Fischern gefordert, die in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg viel Fisch ins Ausland, besonders Deutschland, exportierten. Auch der Staat förderte den Bau der Strecke, um die Anlage von Küstensicherungsbauwerken auf der Landzunge vor Harboør zu erleichtern. Der Hafen von Thyborøn wurde erst 1915-1918 angelegt. Die beiden Betriebe VLJ und LTJ fusionierten 1921 zur VLTJ.
Die Teilstrecke Harboør-Thyborøn verlief ursprünglich in den Dünen sehr nahe am Meer, wurde aber 1955 1,5 Kilometer ostwärts verschoben. Sie liegt nun auf dem neuen Schutzdeich, der gebaut wurde, um die Landzunge Harboør Tange vor dem Durchbruch des Meeres zu schützen. Auf diesem Stück verläuft heute die Grüne Küstenstraße (181) parallel zur Bahn. Bei der Verschiebung der Bahnstrecke wurde die einsam gelegene Station Knopper stillgelegt und der neue Haltepunkt Rønland errichtet.
Mit der Gründung der Chemiefabrik Cheminova auf der Harboør Tange 1953 bekam die Bahn ihren mit Abstand wichtigsten Einzelkunden. Der Güterverkehr spielt heute bei der VLTJ, wie bei allen dänischen Bahnen, nur eine untergeordnete Rolle. Dennoch ist der Bahnkörper in den späteren Jahrzehnten ausgetauscht und verstärkt geworden. Am Ende der 1990er Jahren wurden auch Bahnsteige, Kreuzungsbahnhöfe und andere feste Anlagen überholt.
Die VLTJ galt immer als ein sehr kostenbewusstes Unternehmen. Bis zum Ende der 1990er Jahren fuhren noch die sogenannten „Dattelschachteln“ (Baureihe YBM, ursprünglich SJ Y6). dies waren schwedische Triebwagen aus den 1950er Jahren, die nach einigen Jahrzehnten Dienst von den Schwedischen Eisenbahnen an dänische Privatbahnen verkauft wurden. Obwohl einmal ausrangiert, galten diese Schienenbusse als sehr betriebssicher. Die relativ modernen Lynette-Triebwagenzüge (dän. lyn = dt. „Blitz“) wurden bei der VLTJ erst später als auf anderen Privatbahnen eingesetzt. Während alle andere dänische Privatbahnen inzwischen auf sehr modernes Material wechselten, kaufte die VLTJ einige der nun übrigen Lynette-Zügen auf, um so ihren Fuhrpark zu ergänzen. So fand der Generationswechsel der Fahrzeuge bei der VLTJ immer eine Stufe später als bei anderen dänischen Privatbahnen statt, mit deutlichen Kosteneinsparungen als Folge.
Mit 59,5 Kilometern ist sie die längste dänische Privatbahnstrecke. Sie führt von Vemb an der DSB-Strecke Holstebro–Ringkøbing über Lemvig zum Hafenort Thyborøn. Zwischen Lemvig und Harboør führt die Strecke unweit der Küste am Rand der Dünen entlang. Zwischen Harboør und Thyborøn verläuft die Strecke auf einem Deich auf der Landzunge zwischen der Nordsee und dem Limfjord.